Zwar trübte sich das Immobilienklima erstmals seit Februar 2010 um 0,1 Prozent ein, doch liegt der King Sturge Immobilienkonjunktur-Index im November immer noch weit über dem Schwellenwert von 100 Punkten.
Die aktuelle Schuldenkrise in der Eurozone scheint sich auf die Stimmung in der Immobilienbranche kaum auszuwirken. Die Eintrübung um 0,1 Prozent von 137,0 auf 136,9 Zählerpunkte ist zu gering, als dass damit eine Bewegung ersichtlich wäre.
Der Indikator für Kauf- und Investmententscheidungen fällt leicht um 2,0 Prozent auf 143,2 Zähler (Vormonat: 146,1), im gleichen Atemzug schätzen die Marktakteure im November das Potenzial bei den Erträgen beziehungsweise Mieten höher ein. So steigt das Ertragsklima, der zweite Teilindikator des Immobilienklimas, um 2,0 Prozent und erreicht mit 130,6 Zählerpunkten (Vormonat: 128,1) seinen höchsten Wert seit März 2010.
Leichte Verluste im Büro- und Handelklima
„Die Entwicklung des Immobilienklimas zeigt, dass die Zuversicht der Marktteilnehmer in die aktuelle Geschäftsentwicklung auf hohem Niveau verharrt, die gestiegenen konjunkturellen Risiken jedoch einem weiteren Stimmungsaufschwung bei Nutzernachfrage und Mietentwicklung leicht entgegenstehen“, kommentiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland.
Im Segmentvergleich verzeichnen Büro- und Handelklima leichte Verluste um 1,2 beziehungsweise 0,4 Prozent, werden beide aber mehrheitlich positiv bewertet. Im November liegt das Büroklima bei 123,6 Zählern (Vormonat: 125,1), das Handelklima bei 140,4 (Vormonat: 141,0). Das Industrieklima verzeichnet mit 4,0 Prozent den größten Zuwachs und steht aktuell bei 129,6 Punkten (Vormonat: 124,6). Einen neuen Höchststand seit Beginn der Erhebung im Januar 2008 erreichen Wohnimmobilien mit 164,5 Zählerpunkten (Vormonat: 160,5).
„Im Gegensatz zur leicht eingetrübten Stimmungslage in der Immobilienwirtschaft setzt sich der Aufschwung bei den harten Fakten fort“, stellt Hettrich fest. Die Immobilienkonjunktur, Ergebnis der statistischen Auswertung von ifo-Geschäftszahlen, DAX, Dimax und Zinsen, nimmt um 2,2 Prozent auf 204,6 Zählerpunkte zu (Vormonat: 200,1). Dies entspricht etwa dem Niveau von Herbst 2007 bevor die Wirtschafts- und Finanzkrise ausbrach.
http://www.haufe.de